Das Ölfeld der Zukunft

Die Fernüberwachung durch verbundene Produkte wird Besuche auf unbemannten Ölplattformen reduzieren. Und es wird die Daten in den Mittelpunkt einer neuen Art von Dienstleistungsabkommen stellen.

DATUM 2023-11-28 AUTOR Richard Orange FOTO Aker BP

Auf den ersten Blick ist kaum zu erkennen, dass es sich um eine Offshore-Ölplattform handeln soll. Eine silbrige, kuppelförmige Struktur erhebt sich aus dem Meer wie ein außerirdisches Raumschiff in einem Science-Fiction-Film. Die Plattform wird nicht von Arbeitern mit Helmen betrieben, sondern von Managern in Anzügen an Bildschirmen ferngesteuert.

„Field of the Future“ soll provozieren, sagt Stian Ødegaard, Projektmanager für unbemannte Installationen bei Aker BP. „Es ist eine sehr futuristische Vision. Sie soll die Menschen dazu bringen, neu darüber nachzudenken, was eine Offshore-Plattform sein könnte. Außerdem soll sie Diskussionen in der Öl und Gasindustrie anregen und uns zu einer unkonventionelleren Denkweise bewegen.“

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Sie würde wahrscheinlich nicht wie ein Pilz aussehen, doch die unbemannte Plattform könnte schon bald Wirklichkeit werden. Im Januar 2019 verlegte Aker BP den Kontrollraum seiner Ivar-Aasen-Plattform an den Firmensitz in Trondheim und schuf so die erste ferngesteuerte bemannte Offshore-Plattform Norwegens.

Im August letzten Jahres unterzeichnete Aker BP einen Vertrag mit Framo, der Pumpsystem-Marke von Alfa Laval – ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum Ziel. Im Rahmen des „Datenfreigabevertrags“ wird Aker BP die Daten, die die Pumpen auf der Ivar-Aasen-Plattform erfassen, in Echtzeit an Framo senden. „Wir teilen Daten unseres laufenden Betriebs – unserer Maschinen – direkt mit Framo. So können sie sehen,
was mit ihren Pumpen vor sich geht und uns so einen besseren Eindruck davon vermitteln, wann und wo eine Wartung wirklich erforderlich ist“, erklärt Ødegaard.

Cognite heißt das SoftwareJoint-Venture des Unternehmens. Es hat daran gearbeitet die Plattform zu digitalisieren und alle Daten zusammenzuführen. „Cognite sammelt täglich Millionen Datenpunkte“, so Ødegaard.

„Jetzt sind wir dabei, eine ‚horizontale Datenbank‘ zu erstellen, die alle diese Daten aggregiert und aufnimmt, sie kontextualisiert und in eine einheitliche Form bringt. So wird es möglich, jede gewünschte Anwendung darauf aufzubauen.“
Stian Ødegaard, project manager for Unmanned Installations at Aker BP

Aker BP verlässt sich sehr stark auf Anbieter wie Framo. Um die Zahl der Besuche auf einer zukünftigen unbemannten Plattform zu reduzieren, wird deshalb eine neue Art von Dienstvertrag erforderlich sein. „So wollen wir sicherstellen, dass sie denselben Anreiz haben wie wir: möglichst lange Betriebszeiten“, sagt Ødegaard. „Wir müssen komplett überdenken, wie wir die Wartung planen.“

Aker BP hofft, dass Framo modernste Verfahren zur „Big Data“–Analyse anwenden wird, um Tools zu entwickeln, mit denen sich voraussagen lässt, wann eine Reparatur oder Wartung wahrscheinlich erforderlich ist. Wenn andere Unternehmen dem Beispiel von Aker BP folgen und Daten mit Lieferanten teilen, gewinnen Unternehmen wie Framo immer detailliertere Einblicke in das Equipment. Indem Aker BP seinen Lieferanten dabei hilft, solche einfachen Fehler festzustellen und zu beheben, hofft das Unternehmen, bald Verträge unterzeichnen zu können, die wartungsfreie Betriebszeiten garantieren.

Ødegaard sagt: „Die Frage ist, welche Art von künstlicher Intelligenz, vorausschauender Wartung oder Analyse erforderlich ist, um wirklich mit Gewissheit sagen zu können: ‚Ja, die kann da drei Jahre lang stehen. Ich werde sie überwachen und Ihnen mitteilen, wenn Arbeiten nötig sind. Aber ich kann Ihnen garantieren, dass das nicht häufiger als alle zwei Jahre der Fall sein wird.‘“

Derzeit ist die Vereinbarung über die Datenfreigabe noch ein Versuch und nur ein erster Schritt zu einer neuen Art von Vertrag. Framo und Aker BP müssen noch ausarbeiten, welche Leistungskennzahlen sie messen werden und wofür Framo verantwortlich sein wird. Doch Ødegaard ist der Ansicht, dass die endgültige Version des neuartigen datenbasierten Vertrags große Veränderungen mit sich bringen könnte.

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Ein Blick in die Zukunft?

Oil field mushroom black and white 659x252.jpgUm wirklich unbemannte Ölplattformen möglich zu machen, müssen nicht nur Prozesse anders betrachtet werden, sondern auch das Aussehen der Plattformen muss neu gedacht werden.

Der Pilz, der „heimliche Held“ der Natur, war eine wichtige Inspiration für das Design des „Field of the Future”-Konzepts von Aker BP. Das Ergebnis waren autonome Offshore Plattformen, die für Überwachung und Betrieb einen „digitalen Zwilling” auf dem Festland haben.

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